Andrew Appleton Vizeeuropameister
In Hertingen, etwa 50 km südlich von Freiburg, fand das Europameisterschaftsfinale auf der Grasbahn statt. Der südwestliche Zipfel Deutschlands blieb vom Dauerregen der letzten Tage verschont und die Bahn war in einem Topzustand. Es haben sich die 18 besten Grasbahnfahrer für das Finale auf der außergewöhnlichen Berg- und Talbahn qualifiziert. Mit am Start auch Andrew Appleton vom MSC Melsungen, der bereits das Europameisterschafts-halbfinale gewinnen konnte und auch mit seinem dritten Platz beim Heimrennen in Melsungen aufhorchen ließ.
Den ersten Vorlauf konnte Appleton souverän gewinnen und zeigten allen, dass er ein gewichtiges Wörtchen um den Europameistertitel mitreden wird. Schnell stellte sich heraus, dass die Startplätze ganz außen die schnellsten waren. In Lauf zwei war daher Schadens-begrenzung angesagt, musste Andrew doch vom schlechtesten Startplatz ganz innen antreten. Doch auch in diesem Lauf gelang ihm trotz starker Konkurrenz ein guter dritter Platz. In den anschließen Vorläufen musste Andrew dreimal gegen den alten und neuen Europameister James Shanes antreten, konnte aber jeweils einen zweiten Platz seinem Punktekonto hinzufügen. Im letzten Vorlauf überholte er in der letzten Runde Stephan Katt spektakulär Innen und sicherte sich damit den direkten Einzug in den alles entscheidenden Finallauf. Das Setup und auch die Starts passten an diesem Abend bei Appleton sehr gut, so dass ein Podiumsplatz in greifbare Nähe gerückt ist. Dabei profitierte er auch von seiner großen Erfahrung auf dieser Strecke, konnte er dieses Rennen in der Vergangenheit bereits mehrfach gewinnen.
Die vier Punktbesten sowie der Erst- und Zweiplatzierte aus dem B-Finale traten anschließend zum großen Finale auf dem Markgräfler-Ring an. Der an diesem Abend überragende James Shanes hatte wieder einen Blitzstart und ging als erster auf die kurze Gerade. Direkt neben ihm kam Andrew Appleton ebenfalls gut aus dem Startband. In der Startkurve sortierte sich dann das Fahrerfeld und Shanes donnerte als Erster mit Vollgas den Anstieg hinauf, gefolgt von MSC Clubfahrer Appleton und dem Rest des Feldes. Der amtierende Europameister Shanes fuhr mit atemberaubendem Tempo vorneweg. Andrew Appleton probierte Druck auf den Führenden aufzubauen, musste aber im Verlauf des Rennens anerkennen das Shanes schneller war.
Nach einem einen ungefährdeten Start-Zielsieg gewinnt der Youngster James Shanes seinen zweiten Europameistertitel in Folge. Andrew Appleton fuhr ein beherztes Rennen und konnte sich unter dem Jubel der Zuschauer souverän den zweiten Platz sichern. Dritter wurde überraschend der Speedwayfahrer Edward Kennett. Das Podium war damit komplett in englischer Hand und die deutschen Fahrer Hülshorst und Diener belegten die Plätze vier und fünf. Andrew Appleton wurde somit seiner Favoritenrolle gerecht und konnte den Vizeeuropameistertitel erringen. Nach dem Rennen zeigte sich Andrew sehr glücklich mit dem Ergebnis und auch für den MSC Melsungen ist dies ein weiterer toller internationaler Erfolg.
Für den zweiten MSC Melsungen Clubfahrer Paul Cooper war es dagegen einen Abend zum Haare raufen. Die guten Trainingszeiten konnten im Rennen nicht umgesetzt werden. Beim Start spielte der Motor nicht mit und verlor deutlich an Leistung. Dadurch fuhr der „Cooperman“ meist dem Feld entnervt hinterher. Der Motor wurde nach dem Rennen direkt ausgebaut und zur weiteren Analyse in die Werkstatt gebracht. Schlussendlich sprang für Paul Cooper nur ein enttäuschender 13. Platz heraus.